Artist Statement

Zwischen Widerspruch und Wahrhaftigkeit
Plädoyer für das paradoxe Leben

Meine Kunst ist Ausdruck eines existenziellen Dialogs mit der Welt – ein Spiegel innerer und äußerer Spannungen, in dem sich das “schrecklich Schöne” unseres Menschseins entfaltet. In meinen Bildern lasse ich das Unvereinbare nebeneinander existieren: Leuchtende Farben treffen auf stille Einsamkeit, fragile Figuren auf energetische Kompositionen. Es ist ein Tanz der Gegensätze – kraftvoll, zart, widersprüchlich.

Ich gehe den Fragen nach, die unter der Oberfläche unserer Zeit brodeln: Isolation inmitten von Gruppen, Sehnsucht nach Verbundenheit, die Ambivalenz zwischen Hoffnung und Zweifel. Diese Themen begleiten mich seit meiner Jugend – sie sind nicht nur Reflexion, sondern gelebte Erfahrung. Meine Bilder fragen. Sie öffnen Räume, in denen das Komplexe, das Nicht-Auflösbare, Nicht-Benennbare, das Paradoxe Platz hat – als Einladung zur Auseinandersetzung, zum Gespräch, zum tiefer eintauchen.

Das Schaffen meiner Bilder ist stark prozessorientiert und intuitiv-analytisch zugleich: klassische Malerei in Acryl und Öl sowie zeichnerische Elemente fließen mit Zufallstechniken ineinander, um Sichtbares und Unbewusstes, Individuelles und Kollektives zu verbinden. Ich arbeite vom Unbewussten ins Bewusste – auf der Suche nach einer Bildsprache, die emotional widersprüchliche Zustände in einer gemeinsamen Form vereint.

Ich möchte Bilder schaffen, die nicht nur betrachtet, sondern erlebt werden. Sie sollen berühren, provozieren, ermutigen und hinterfragen – immer im Bewusstsein, dass die Beschäftigung mit Widersprüchen uns näher zu uns selbst und zueinander bringt. Denn in der Akzeptanz des Paradoxen liegt die Möglichkeit, unsere Welt nicht einfacher, aber tiefer, ehrlicher und letztlich menschlicher zu machen.